Was Streuobstheld(inn)en für’s Mostobst verdienen
6, 12 oder 25 € je Dezitonne: Welche Kelterei oder welcher abnehmende Betrieb wie viel zahlt - kaum einer hat den Überblick. Ziel des Preisbarometers ist es, zu zeigen, wer in Deutschland welche Preise für das wertvolle Mostobst bezahlt.
Wir vergleichen Abnahmepreise!
Für viele landwirtschaftliche Produkte wie Milch oder Getreide bestehen regelmäßige Veröffentlichungen zu den Erzeugerpreisen. Das Fehlen von Preisen in Abhängigkeit von der gelieferten Qualität ist eine große Lücke im Bereich Mostobst aus Streuobst. Kaum einer hat den Überblick, welcher Abnehmer oder welche Kelterei wie viel für's Mostobst zahlt.
Wir blicken jährlich gemeinsam mit Ihnen auf den Mostobstmarkt und sammeln mit Ihrer Hilfe bundesweit Abnahmepreise. Zum Ende der Saison veröffentlichen wir unser "Preisbarometer Streuobst". Darin enthalten: Der bundesweit einzige Überblick über Mostobstpreise.
Leicht steigende Preise: Ergebnisse des Preisbarometers Streuobst 2025
Leicht steigende Auszahlungspreise, große Preisspannen, wenig Preistransparenz – aber auch positive Praxisbeispiele: In der dritten bundesweiten Preiserfassung von Mostobst aus Streuobstbeständen spiegeln sich die Herausforderungen der Streuobstbranche deutlich wider. Laut dem Verband der deutschen Fruchtsaftindustrie (VdF) rechneten die Verarbeitungsunternehmen 2025 mit rund 450.000 Tonnen Mostobst in Deutschland. Einen kleinen Teil davon ernteten die 229 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Preisbarometers von Hochstamm Deutschland e.V. Dies entspricht zwar weniger als einem Prozent der Gesamterntemenge in Deutschland, dennoch schafft das einzige bundesweite Preismonitoring im Streuobstbereich Transparenz und zeigt, in welchen Spannweiten – je nach Qualität, abnehmendem Betrieb und Vertrag – Mostobstpreise liegen.
Höchster Preis für Bio-Mostobst
Wie bereits in den letzten Erfassungen 2021 und 2022 ergibt die Auswertung 2025 weite Preisspannen. Der höchste Preis liegt dieses Jahr bei 37 Euro/Dezitonne (dt, entspricht 100 kg) für Bio-Mostobst. Ausgezahlt hat ihn eine Kelterei in Niedersachen. Der niedrigste bezahlte Erzeugerpreis für Bio-Mostobst liegt 24 Euro niedriger: bei 13 Euro, ausbezahlt in Baden-Württemberg. Dass auch konventionelles Streuobst vergleichsweise hohe Auszahlungspreise erzielen kann, zeigt eine Meldung aus Thüringen. Eine Kelterei zahlte dort 30 Euro/dt. Auch dieser liegt über 20 Euro über dem niedrigsten Erzeugerpreis von 8 Euro/dt, ausbezahlt in Bayern.
Steigende Preise im Vergleich der Jahre, gleichbleibende Preise über die Saison
Aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Daten, können im Preisbarometer für Mostobst keine statistisch validen Durchschnittspreise errechnet werden. Im Vergleich zur letzten Erfassung 2022 lässt sich aber feststellen, dass die Preise für Bio-Mostobst wieder deutlich über denen für konventionelles Mostobst liegen. Vor drei Jahren lagen sie noch deutlich näher beieinander. Die Preise insgesamt steigen tendenziell – mit Ausnahme des durchschnittlich ausgezahlten Preises von Aufpreisinitiativen für Bio-Mostobst 2025 im Vergleich zu 2022 und 2021 – deutlich an. Außerdem beobachteten einige Preismelder, dass die Preise in den Vorjahren im Lauf der jeweiligen Saison anstiegen, 2025 dagegen blieben sie über die Saison hinweg weitgehend unverändert weitgehend unverändert.
Zum kompletten Ergebnisbericht.
Ergebnis 2022: gute Ernte, unwirtschaftliche Preise
Zahlreiche Obstsammlerinnen und -sammler, Landwirtinnen und Landwirte teilten uns während der Saison mit, welche Preise Sie für ihre Ernte ausbezahlt bekommen haben. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
- Ergebnisbericht des Preisbarometers 2022 (pdf) (Preisangaben in brutto; 1 Dezitonne dt = 100 Kilogramm)
Unser Streuobst-Kompendium 'Mostobstmarkt 2022' gibt einen erweiterten Überblick über die Saison, einen Einblick in die Erfahrungen von Streuobstheld(inn)en und einen Ausblick auf Ansätze für gerechtere Mostobstpreise. Wir stellen Ihnen außerdem den Ergebnisbericht 2021 und weitere Informationen für die Presse zur Verfügung.
Warum machen wir das?
Wie immer geht es uns um eines: die Streuobstbestände für die Zukunft fit zu machen. Die Bewirtschafter verdienen für ihre harte Arbeit zum Erhalt der Bestände einen angemessenen Preis. Doch für diesen Preis bzw. generell den Verdienst, den Streuobstbewirtschafter für ihre Ernte bekommen, gibt es bisher keine Erfassung. Das ändern wir und machen den Streuobstmarkt transparent. Wir zeigen Bewirtschaftern, Keltereien und Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft, wie Streuobst in der Praxis wirklich gehandelt wird.