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Streuobstanbau als erhaltenswertes Natur- und Kulturtalent
Die Landkarte der Streuobstwiesen bekommt Jahr für Jahr mehr Lücken. Mit jeder der Wiesen geht ein besonderes Stück Natur verloren, das vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten ein einzigartiges Habitat bietet. Wo die alte Kulturlandschaft mit den hochstämmigen Obstbäumen verschwindet, verschwinden auch zahllose alte Obstsorten und einzigartige Aromen. Nicht zuletzt geht traditionelles Wissen zur Pflege und Bewirtschaftung sowie zur vielfältigen Nutzung und Weiterverarbeitung des Obsts verloren. Damit verbunden sind gleichfalls kulturelle Ausdrucksformen wie Erntefeste und -rituale.
Heute gefährden vor allem der hohe Arbeits- und Zeitaufwand und die mangelnde Rentabilität die Streuobstwiesen. Deshalb ergriff der Verein Hochstamm Deutschland e.V. die Initiative zur gemeinschaftlichen Bewerbung und seit Beginn letzten Jahres ist es offiziell: Der Streuobstanbau zählt zu den Neuaufnahmen im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission. Das ist der langersehnte Applaus für alle, die dieses Kulturerbe praktizieren und bewahren. Insbesondere für die Aufpreisinitiativen ist die öffentliche Anerkennung als Kulturtalent ein Rückenwind. Denn sie ist für die Kundinnen und Kunden im Supermarkt neben hoher Qualitätsstandards ein zusätzliches Kaufargument für Streuobstprodukte. Das Grundprinzip von Aufpreisinitiativen ist, dass die Erzeugerinnen und Erzeuger für das angelieferte Streuobst einen höheren Preis ausgezahlt bekommen wegen der hohen und vor allem kontrollierten Qualität. Der Aufpreis wird über den etwas höheren Verkaufspreis des Endproduktes finanziert. So leistet der Verbraucher einen direkten Beitrag für die Kulturlandschaft der Streuobstwiesen.
Foto: Florian Fahlenbock, Hochstamm Deutschland e.V. (Hrsg.)
