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Noch ein Kulturerbe: Spalierkunst in den Niederlanden
Immaterielle Kulturerbe sind kulturelle Ausdrucksformen, die Menschen unmittelbar von Generation zu Generation weitergeben und entwickeln. In Deutschland ist u.a. der Streuobstanbau von der UNESCO-Kommission anerkannt. In Frankreich steht der Spalierobstbau seit 2024 auf der nationalen Liste, in den Niederlanden seit 2025. Was verbindet ihn mit Streuobst?
Viele Früchte auf wenig Raum
Spalier ist eine Technik des Obstanbaus. Obstkenner kultivieren hier Obstbäume an Wänden (als "espaliers" im engeren Sinne) oder im Garten selbst in flachen Formen (als "contre-espaliers") oder dreidimensional. Das Ziel dieser Schnitttechniken ist es, qualitativ hochwertige und leicht zugängliche Früchte zu produzieren. Dies führt zu Bäumen, die wenig Platz einnehmen, ein hohes und regelmäßiges Ertragspotenzial haben, langlebig sind und oft ästhetisch ansprechend geformt sind. Die Fürchte sind in Reichweite.
Was Spalierobstbau und Streuobst verbindet
Sowohl beim Spalieren als auch im Streuobstanbau geht es darum, Obstbäume auf effiziente Weise zu kultivieren, um hochwertige Früchte zu produzieren. Beide Praktiken betonen die Bedeutung von Raumoptimierung, regelmäßiger Ertragsproduktion und der ästhetischen Gestaltung von Obstbäumen. Streuobstwiesen sind eine Kulturlandschaft. Sie zeichnet vor allem die hohe Zahl an Ökosystemleistungen aus. Mit Blick auf die Artenvielfalt ist Streuobst eine der reichsten Landschaften Europas – kaum erreichbar durch andere Kulturformen. Auch nicht durch den Spalierobstbau. In Sachen ökologischer Leistungen punktet Spalierobst ebenso wie Streuobst. Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter beider Obstbauarten erhalten ein kulturelles Erbe.
Offiziell anerkannt: Immaterielles Kulturerbe
Seit 2024 ist er in Frankreich als Immaterielles Kulturerbe anerkannt. Der Prozess zur Anerkennung der Obstspalierkunst als Immaterielles Kulturerbe stützt sich auf ein Kollektiv, das sich seit Juni 2020 sechs Mal getroffen hat. Das entstandene Netzwerk arbeitet auch an der Wiedereinführung von Ausbildungen im Obstbau mit der Spezialisierung Spalierbau in der technischen Landwirtschaftsausbildung. In den Niederlanden hat die niederländischen Gilde der Chefgärtner, den Prozess zur Anerkennung der Kunst des Spalierbaus als immaterielles Kulturerbe in den Niederlanden eingeleitet. Seit 2025 ist er dort ebenfalls anerkannt.
Weitere Informationen:
- https://www.hochstamm-deutschland.de/nachricht/noch-ein-kulturerbe-spalierobst-in-frankreich
- https://www.immaterieelerfgoed.nl/nl/iespotten.nl/leifruit
