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Musik für die Streuobstwiese: Die Streuobstwiese erklingt – und die Musik erwacht!
Im April berichteten wir über das Konzertstück mit dem Titel „Bungert, die Streuobstwiese“. Komponiert hat das Stück Stefan Unterberger. Streuobst-News fragt den österreichischen Komponist, wieso er eine Komposition der Streuobstwiese widmet.
- Der Komponist: Stefan Unterberger, Hohenzell, Oberösterreich
- Das Stück: Bungert, die Streuobstwiese
Streuobst-News (SN): Herr Unterberger, wir haben schon über einige Kunstwerke mit Streuobst berichtet. Musik, die von Streuobst inspiriert ist, ist neu für uns. Für Sie auch?
Tatsächlich war das für mich zunächst auch neu. Streuobstwiesen verbindet man ja eher mit regionalem Obstbau – aber weniger mit Musik. Als ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, habe ich gemerkt, wie viel Inspiration in diesen Kulturlandschaften steckt: Das Zwitschern der Vögel, das Summen der Insekten, das Rauschen der Blätter. All das hat einen besonderen Klang. Daraus eine musikalische Idee zu erschaffen, war für mich eine spannende Erfahrung.
SN: Auf einem Bild auf Ihrer Homepage stehen Sie inmitten einer Streuobstwiese. Haben Sie einen besonderen Bezug zu dieser Kulturlandschaft?
Ja, die Streuobstwiese hat für mich eine besondere Bedeutung. Sie steht nicht nur für eine traditionelle Form der Landwirtschaft, sondern für Artenvielfalt und Nachhaltigkeit. Viele Menschen verbinden mit Streuobstwiesen Kindheitserinnerungen - so auch ich. Diese Kulturlandschaft ist ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
SN: Warum ist die Streuobstwiese ein eigenes Musikstück wert?
Weil sie ein Lebensraum voller Vielfalt und Schönheit ist. Die Streuobstwiese verdient es, musikalisch gewürdigt zu werden.
SN: Wovon handelt das Stück? Gibt es eine „Geschichte“ im Musikstück?
An einem sonnigen Herbsttag beginnt die Ernte auf der Streuobstwiese. In fröhlicher Atmosphäre pflücken die Arbeiter das Obst, erzählen Geschichten, singen Lieder und genießen die Gemeinschaft. Ein Specht begleitet das bunte Treiben mit seinem Trommeln. Die Streuobstwiese ist nicht nur ein Arbeitsort, sondern auch ein Ort der Achtsamkeit, des Dankes und der Verbundenheit mit der Natur – eine friedliche Oase.
SN: Haben Sie spezielle musikalische Mittel eingesetzt, um die Ruhe oder die Vielfalt einer Streuobstwiese darzustellen?
Ja, das Besondere an dieser Komposition ist, dass sie durchgehend von leisen Geräuschen der Wiese untermalt wird.
Für wen ist das Stück gedacht? Für welche Zuhörerschaft?
Das Stück Bungert – die Streuobstwiese richtet sich an alle, die Natur schätzen und sich für regionale Kulturlandschaften interessieren. Es soll Menschen ansprechen, die sich für emotionale Klangbilder begeistern.
SN: Welche musikalischen Stimmungen oder Emotionen möchten Sie mit "Bungert die Streuobstwiese" beim Zuhörer hervorrufen?
Mit diesem Stück möchte ich eine musikalische Reise schaffen, die beim Zuhörer Gefühle von Ruhe, Erinnerungen und der stillen Schönheit traditioneller Kulturlandschaften weckt.
SN: Wurde das Stück bereits aufgeführt? Gibt es besondere Anekdoten oder Rückmeldungen zu Aufführungen?
Ja, das Stück wurde bereits aufgeführt – ein besonders schöner Moment war, als die Musikerinnen und Musiker vor Beginn der Aufführung echtes Vogelgezwitscher und Wiesengeräusche imitierten. Man hatte das Gefühl gehabt, mitten im Wald oder auf einer echten Streuobstwiese zu sitzen.
SN: Planen Sie weitere Kompositionen mit ähnlichen thematischen Schwerpunkten?
Ja, aktuell arbeite ich an einem weiteren Stück, das den Übergang vom Frühlingsbeginn bis hin zum Sommer beschreibt – quasi ein erster Teil Bungert. Auch dieses Werk widmet sich der Natur und ihren Klangfarben.
SN: Und zum Schluss eine Schnell-Fragerunde. Wie sieht für Dich das perfekte Produkt aus?
Musik machen oder Streuobst pflegen?
Musik machen
Blasorchester oder Solokünstler?
Blasorchester
Bungert oder Streuobstwiese?
Streuobstwiese – das Wort „Bungert“ ist heute nur noch wenig bekannt
Laute oder leise Töne?
Leise Töne
SN: Vielen Dank, dass Sie Ihre Verbindung zu Streuobst mit uns teilen!
Stefan Unterberger Stefan Unterberger wurde 1978 in Enzenkirchen, Oberösterreich, geboren. Seine musikalische Ausbildung begann am oberösterreichischen Landesmusikschulwerk an den Instrumenten Tenorhorn und Posaune. Anschließend studierte er Posaune am Mozarteum in Salzburg und schloss dieses Studium mit Auszeichnung ab. Bereits in jungen Jahren entdeckte Unterberger seine Leidenschaft für das Komponieren und Arrangieren. Nach ersten Arrangements für Brassquintett folgten bald erste Kompositionen und schließlich größere Werke für Blasorchester. Mittlerweile hat er Auftragskompositionen geschaffen, und einige seiner Werke wurden auf CD eingespielt. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit ist Stefan Unterberger auch musikalisch aktiv als Mitglied der Blaskapelle Ceska (Tenorhorn) und der Brass Band Oberösterreich (Bariton). Zudem ist er Kapellmeister beim Musikverein Geiersberg und beim Musikverein der oberösterreichischen Straßenverwaltung. Stefan Unterberger lebt in Hohenzell, Oberösterreich, ist verheiratet und hat drei Kinder. |