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Birnensaft aus Streuobst
Die Birne - ein stiller Held unserer Streuobstwiese? Während der Apfel oft im Rampenlicht steht, besitzt die Birne heimliche Superkräfte: Birnenbäume trotzen Trockenheit und Hitze besser als viele andere Obstbäume. Doch trotz dieser Klimavorteile fristet die Birne im Streuobstbau noch immer ein Nischendasein. Ihr Potenzial, das sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich eine Chance darstellt, bleibt oft ungenutzt. Wie erhält dieser robuste Baum endlich die Anerkennung und Nutzung, die er verdient? Mit dem “Birnensaft-Projekt” liefert die Agrokraft GmbH aus Bayern innovative Ansätze und Antworten.
Eine ungenutzte Chance?
Obwohl Birnenbäume im Streuobst noch ein Nischendasein fristen, bieten sie angesichts des Klimawandels klare Vorteile: Als Tiefwurzler überstehen sie Trockenphasen besser und sind hitzetoleranter als Äpfel. Die effizienteste Verwertung großer Birnenmengen ist, ähnlich wie beim Apfel, die Saftproduktion. Doch reiner Birnensaft aus Streuobst wird derzeit nur selten hergestellt, da es an ausreichenden Mengen und einer effizienten Logistik mangelt. Zusätzlich erschweren der Birnenverfall und die Tendenz, dass Birnen schnell mehlig und nicht kelterbar sind, die Produktion. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt das Projekt “Birnensaft” auf robuste Sorten, die weniger anfällig für Verfall sind und länger hartreif bleiben.
Die Rückkehr der Birne
Das “EIP Agri Projekt Birnensaft” läuft von 2024 bis Ende 2025 und verfolgt das Ziel, den Birnenanbau in Bayern durch die Produktion von Birnensaft wieder wirtschaftlich zu beleben. Dieser Projektansatz bringt Wissenschaft und landwirtschaftliche Betriebe zusammen, um den Wissensaustausch zwischen Theorie und Praxis zu fördern.
Im Fokus des Projekts steht die Produktion von Birnensaft aus bestehenden und neuen Bäumen. Dadurch soll nicht nur die Wertschöpfung aus dem Birnenanbau gesteigert, sondern auch der Erhalt alter Birnenbestände gesichert bleiben. Angesichts der Klimaanpassungsfähigkeit der Birne stellt eine solche Initiative eine besondere Chance dar. Das Projekt hat als Ziel, technische und logistische Hürden bei der Birnenverwertung zu überwinden. Dies kann in Form gemeinschaftlich betriebener Ernte- und Verarbeitungstechniken umgesetzt werden. Der erzeugte Birnensaft soll dann gemeinsam vermarktet werden.
Alte Sorten, neue Technik, starke Gemeinschaft
Das Projektteam plant die Gründung einer Erzeugergemeinschaft zur gemeinschaftlichen Organisation von Ernte, Verarbeitung und Vermarktung von Birnensaft. Moderne Erntetechniken, wie Auffangschirme, sollen die Produktion wirtschaftlicher machen. Ein Fokus liegt auf der Auswahl robuster, spätreifender Sorten. Dazu gehören auch alte, vom Aussterben bedrohte Birnen. Gleichzeitig proben die Projektpartner innovative Anbaumethoden. Dazu zählt die Direktsaat am Standort. Das optimiert die Wurzelbildung und reduziert den Aufwand. Außerdem sucht das Projektteam nach krankheitsresistenten Unterlagen, welche die genetische Vielfalt der Bäume fördert.
Erwartete Ergebnisse und Beitrag zur Nachhaltigkeit
Ziel des Projekts ist es, eine Erzeugergemeinschaft zur gemeinschaftlichen Organisation von Produktion, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung von Birnensaft zu gründen. Dies schafft neue Wertschöpfung für Streuobstbewirtschafter und etabliert ein weiteres hochwertiges, regionales Lebensmittel. Die Maßnahmen erhöhen dazu die Wertschätzung für Streuobst, Regionalität und Nachhaltigkeit. Bestehende Birnenbestände werden wieder wirtschaftlich nutzbar und gepflegt. Neuanlagen werten das Landschaftsbild auf und tragen zum Streuobstpakt Bayern bei. Das Projekt fördert den Erhalt alter Sorten durch Nutzung und steigert die Biodiversität im Streuobstbau.
Kontakt
Agrokraft GmbH
Projektmanager Birnensaft
Herr Michael Tulit
michael.tulit@agrokraft.de
https://shorturl.at/0xzKZ
