Was gibts Neues?
Themen, Ideen, Termine und viele weitere spannende Nachrichten aus unserem weitverzweigten Netzwerk - wenn es etwas Neues gibt, lesen Sie es hier.


Bio, ungespritzt, regional: Was erwarten Verbraucherinnen und Verbraucher von Streuobstprodukten?
Hochstamm Deutschland e.V. führte das Projekt „Streuobst 2030 – nachhaltige Sicherung eines wertvollen Ökosystems in Baden-Württemberg“ durch. Ein Ziel des Projekts war herauszufinden, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Streuobst wissen – und was sie sich wünschen. Aus der Verbraucherforschung entstand ein Handlungsleitfaden für die Praxis. Welche Tipps gibt es für die Streuobstvermarktung?
Wissenschaftlich untersucht: Verbraucherwissen zu Streuobst
Im Projekt Streuobst 2030 untersuchte Hochstamm Deutschland e.V. erstmals deutschlandweit wissenschaftlich, wie Verbraucherinnen und Verbraucher über Streuobst denken. Daran beteiligt war neben Hochstamm Deutschland e.V. der Fachbereich Agrar- und Lebensmittelmarketing an der Universität Kassel. Gefördert hat das Projekt die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg. Die Ergebnisse sind zwischenzeitlich in zwei wissenschaftlichen Zeitschriften (s. Quellen) veröffentlicht. Diese Berichte fassen die Resultate für die Zielgruppe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen.
Praxisleitfaden: Tipps zur Streuobstvermarktung
Der Handlungsleitfaden zur Streuobstvermarktung basiert auf diesen Fachveröffentlichungen und richtet sich an Vermarkter von Streuobstprodukten wie landwirtschaftliche Betriebe, Vereine und Einzelpersonen, aber auch an Fach- und Beratungspersonen im Streuobstbereich. Sein Hauptziel ist es, die Streuobstvermarktung mit Erkenntnissen aus der Verbraucherforschung zu unterstützen und Einblicke in die Wünsche der Verbraucher zu geben.
Vom Kunden her denken
Von der Wiese über die Presse zum Kunden. Streuobstprodukte legen einen Weg zurück, bevor sie bei der Kundinnen und Kunden ankommen. Der gesamte Prozess nennt sich Wertschöpfungskette (WSK). Das Ziel der gesamten WSK ist es, den Nutzen für die Kunden und Verbraucher zu maximieren. Das bedeutet: Je besser die „eigene“ WSK und das aus der WSK entstehende Produkt auf die Bedürfnisse der Verbraucher abgestimmt sind, desto mehr Wertschöpfung entsteht. Schritt eins in der Streuobstvermarktung ist daher: Von den Verbrauchern her denken. Was will der Kunde? Das ist die erste Frage im Marketingprozess, indem vermarktende Betriebe versuchen, die Bedürfnisse von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu verstehen.
Argumente und Zielgruppen für Streuobstprodukte
Für Streuobstprodukte gibt es viele überzeugende Argumente, denn es gibt eine Mehrzahlungsbereitschaft unter deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die besten Argumente sind: regionale Herkunft, die Herkunft aus Streuobstbeständen, Natürlichkeit, biologische Erzeugung, die Tatsache, dass die Produkte ungespritzt sind, ihr Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und der Biodiversität sowie der besondere Geschmack und die Inhaltsstoffe. Es gibt kein einziges „bestes“ Argument. Was zählt, hängt immer von der jeweiligen Zielgruppe ab. Deshalb richten sich die Argumente an unterschiedliche Gruppen, zum Beispiel an Verbraucher mit einem hohen Regionalitätsbewusstsein, ethisch motivierte Verbraucher, gesundheitsbewusste Menschen oder Personen, die Streuobst bereits gut kennen.
Quelle
Philipp, S.; Bürckmann, H. (2025): Tipps zur Streuobstvermarktung. Handlungsleitfaden für die Praxis. Ergebnisse des Projekts "Streuobst 2030 - nachhaltige Sicherung eines wertvollen Ökosystems in Baden-Württemberg". Rohrdorf: Hochstamm Deutschland e.V. https://www.hochstamm-deutschland.de/files/hochstamm/fachinformationen/2025-09-19%20Handreichung%20Streuobst%20Verbraucher.pdf
Philipp S.; Zander K. (2025a). Consumers’ associations, knowledge, and willingness to pay for products from traditional orchard meadows. Renewable Agriculture and Food Systems. https://doi.org/10.1017/S1742170525100124
Philipp, S.; Zander, K. (2025b): A conceptual framework and review explaining the role and potential of product marketing in preserving traditional cultural landscapes. Frontiers in Sustainable Food Systems. https://doi.org/10.3389/fsufs.2025.1638485